Angela Freimuth (Landtagsvizepräsidentin, Sprecherin für Wissenschaft und Forschung) berichtete in ihrem Impulsreferat über das Gründerstipendium der NRW-Koalition. Mit Prof. Dr. Andreas Pinkwart (FDP) als Wirtschafts- und Digitalminister legt die Landesregierung ihren Fokus auch auf Gründungen und deren Förderung. Schwierig ist hierzulande immer noch die Möglichkeit für Start-ups und Gründer sich zu finanzieren. Mit dem Gründerstipendium können erste Hürden genommen werden und z. B. die Beiträge für die Krankenkasse finanziert werden. Sie sprach auch aus eigener Erfahrung in Bezug auf die Gründung ihrer Anwaltskanzlei. Sinnvoll ist es unter Umständen sich einen Geschäftspartner zu suchen, der die eigenen Angebote ergänzt.
Aus Bensberg angereist war Anita Rick-Blunck, die über ihre Selbständigkeit im Bereich Finanzdienstleistungen erzählte. Diese GmbH hat sie gemeinsam mit ihrem Sohn gegründet. Bei dieser Konstellation ist die Vertrauensbasis direkt schon vorhanden und man kennt sich gut. Sie stellte fest, dass Frauen ein gutes Netzwerk benötigen, selbstverständlich nicht nur unter Frauen.
Wir müssen mutiger werden und uns mehr zutrauen. Männer sagen eher: „ja das mache ich“, während Frauen noch zögern. Dabei ist vieles auch learning by doing.
Die Kultur des Scheiterns ist bei uns so, dass es immer noch ein Stigma ist und Frauen, häufiger wie Männer, meinen es muss alles immer perfekt funktionieren. Dies beruht aber auch darauf, dass bei Frauen kritischer hingeschaut wird. Man hat immer den Eindruck, es würde genau darauf gewartet oder meint es wäre so.
Während des gemeinsamen Dinners wurde viel diskutiert und Fragen beantwortet. Anwesende Unternehmerinnen berichteten aus ihrer eigenen Erfahrung.
Angela Freimuth wies auf die zahlreichen Probleme aber auch Chancen bei Unternehmensnachfolgen (Übernahme eines bestehenden Unternehmens aufgrund fehlendem Interesse der Nachfolge in der Familie) hin. Dies hat Vor- und Nachteile. Wenn man Einzelunternehmer ist, wäre dies unter Umständen eine Möglichkeit die bereits bestehenden Strukturen zu nutzen. Als Neueinsteiger ist es, aufgrund der fehlenden Erfahrung, schwierig ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen.
Anita Rick-Blunck wies darauf hin, dass der „alte Chef“ entgegen evtl. Vereinbarungen vielleicht doch nicht so loslässt und weiter Einfluss nehmen möchte. Die Mitarbeiter müssen auch den neuen Chef, die neue Chefin akzeptieren. Es ist schwierig, wenn man in langgewachsene Strukturen neu hineinkommt.
Fazit: Nur Mut und mehr wagen. Mit dem richtigen Netzwerk findet man auch Unterstützung.
In der Städteregion Aachen und im Kreis Düren gibt es zahlreiche Hilfestellungen, Anlaufpunkte und Veranstaltungen wo sich Gründerinnen und Gründer informieren können, wie z. B. die Existenzia, die IHK, das Startercenter NRW und die Wirtschaftsförderung. Zudem gibt es auch Gründerwettbewerbe und kostenlose Seminare.
Dank an die Teilnehmerinnen von Low-tec Eschweiler, Wirtschaftsförderung Kreis Düren, Gleichstellungsbeauftragte Kreis Düren und Städteregion Aachen und alle anderen.
Alles in allem war es ein gelungener Auftakt. Die Teilnehmerinnen waren begeistert vom Austausch, den Informationen, der Netzwerkmöglichkeit und dem schönen Ambiente.
Das nächste Ladies Dinner planen wir Anfang Juni zum Thema New Work. Auch hier werden wir wieder zwei interessante Referenten/innen einladen.
Wenn Sie nähere Informationen zu den Ansprechpartnern wünschen, informieren wir Sie gerne. Nutzen Sie dazu unser Kontaktformular.
Angela Freimuth (MdL, FDP) Anita Rick-Blunck (Liberale Frauen)
Fotos: Anke Göbbels